Kenia, ein ostafrikanischer Staat mit vielfältigen Landschaften, die von trockenen Regionen bis hin zu üppigen Hochlandschaften reichen, beherbergt den tropischen Regenwald von Kakamega, den letzten Überrest des äquatorialen Regenwaldes des Landes. Das Projekt zur Wiederherstellung dieses wichtigen Ökosystems zielt darauf ab, 100.000 einheimische Bäume auf 100 Hektar degradiertem Land zu pflanzen, um die Artenvielfalt zu erhöhen, die Klimaresilienz zu verbessern und die lokalen Gemeinden durch nachhaltige Lebensgrundlagen zu unterstützen. Durch die Stärkung von Initiativen unter der Leitung von Frauen und die Einbeziehung von 600 Haushalten geht das Projekt nicht nur Umweltprobleme an, sondern fördert auch die Gleichstellung der Geschlechter und die sozioökonomische Entwicklung in der Region.
Überblick
Der Klimawandel wird zwar hauptsächlich durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe verursacht, wurde aber durch die umfangreiche Entwaldung im letzten Jahrhundert noch verschärft, wodurch die natürliche Kohlenstoffabsorptionskapazität unseres Planeten verringert wurde. Wälder dienen als wichtige Puffer gegen die Auswirkungen des Klimawandels, und ihr Erhalt erfordert gemeinsame Anstrengungen vor Ort.
In Kakamega spielen Wälder eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Tierwelt, der Erhaltung der Süßwasserressourcen und der Sicherung der Lebensgrundlagen vor Ort. Der tropische Regenwald von Kakamega hat für die umliegenden Gemeinden einen geschätzten jährlichen wirtschaftlichen Wert von 100 Millionen Kenia-Schilling. Obwohl die Einheimischen die Bedeutung des Waldschutzes verstehen, führt der wirtschaftliche Druck oft zu einer fortgesetzten Waldschädigung.
Die jüngsten unvorhersehbaren Niederschlagsmuster in Kenia werden mit der Schädigung der wichtigsten Wasserquellen des Landes in Verbindung gebracht, darunter auch der Kakamega-Regenwald – das letzte tropische Regenwald-Ökosystem des Landes. Dies hat zu einer geringeren landwirtschaftlichen Produktivität, steigenden Lebensmittelkosten und schweren Dürren geführt. Die Wiederherstellung dieser geschädigten Gebiete ist für Millionen von Menschen, deren Überleben und Wohlergehen vom tropischen Regenwald von Kakamega abhängen, von entscheidender Bedeutung.
Naturschutzpartner zeigen praktisches Engagement für das Projekt zur Wiederherstellung des tropischen Regenwaldes Kakamega in Kenia. Bildnachweis: Ecologi.
Das Tropenwaldprojekt
Diese Initiative zielt darauf ab, den geschädigten Illoro-Waldblock im tropischen Regenwald von Kakamega durch die Wiedereinführung afrikanischer Wildbaumarten und die Einbeziehung der örtlichen Gemeinden in die Bemühungen zur Wiederherstellung und zum Schutz des Waldes wiederzubeleben. Das Projekt befindet sich im Illoro-Waldblock des tropischen Regenwaldes von Kakamega, im Bezirk Kakamega, Kenia, etwa 380 km nordwestlich von Nairobi.
Der Kakamega-Wald ist der einzige Rest des tropischen Regenwaldes in Kenia und gilt als östlichstes Fragment des guineisch-kongolesischen Tiefland-Regenwaldgürtels, der sich historisch von Kenia über Ost- und Zentralafrika bis zur westafrikanischen Küste erstreckte.
Zu den Zielen des Projekts gehören die Verbesserung der ökologischen Integrität des tropischen Regenwaldes in Afrika, die Verbesserung der Klimaresilienz, die Förderung der sozioökonomischen Entwicklung und die Förderung harmonischer Beziehungen zwischen den lokalen Gemeinschaften und ihren Waldlandschaften. Das Gebiet ist als Key Biodiversity Area (KBA) und als Wasserturm-Einzugsgebiet ausgewiesen, mit Flüssen, die in den Viktoriasee münden, ein UNESCO-Weltkulturerbe und die Quelle des Nil-Flussbeckens, einer grenzüberschreitenden Ressource, die von zehn Ländern gemeinsam genutzt wird.
Der Kakamega-Wald ist auch als wichtiges Vogelschutzgebiet (Important Bird Area, IBA) anerkannt und beherbergt 367 registrierte Vogelarten, darunter den westafrikanischen Riesenturako und den schwarz-weiß-geharnischten Hornraben. Mindestens neun Vogelarten kommen ausschließlich in diesem Wald vor. Das Gebiet ist die Heimat gefährdeter Arten wie Graupapageien, der Kaimosi-Blindschlange, des De-Brazza-Meerkatzen, des Schwarz-Weiß-Stummelaffen, des Rotschwanzmeerkatzen und der Gabunviper. 10 bis 20 % der Tierarten des Waldes sind landesweit einzigartig.
Der Wald weist eine reiche Pflanzenvielfalt auf, darunter 40 wichtige Heilpflanzenarten, die von den örtlichen Gemeinden genutzt werden. Zu den bemerkenswerten medizinischen Bäumen gehören Mondia whitei (lokal bekannt als Mukombero) und Olea capensis (Elgon-Teak). Der Wald beherbergt 380 registrierte Pflanzenarten, darunter 150 Baum- und Straucharten, 60 Farnarten und 170 Blütenpflanzenarten, darunter 60 Orchideenarten, von denen neun in diesem Wald endemisch sind.
Zu den wichtigsten Zielen des Projekts gehören die Anpflanzung von 100.000 einheimischen und bedrohten Bäumen, die Wiederherstellung von 100 Hektar stark geschädigter und artenreicher Lebensräume, die Diversifizierung und Stärkung der Lebensgrundlagen von 600 Haushalten durch Baumpflanzungen und die Förderung alternativer Waldnutzungen, die Produktion einheimischer Baumsetzlinge in von der Gemeinschaft verwalteten Baumschulen, die Stärkung der lokalen Waldverbände (CFAs) bei der Waldbewirtschaftung und die Organisation von Workshops zur Förderung der öffentlichen Beteiligung am Schutz von Wäldern und Ufergebieten.
Gemeinnütziges Engagement in Aktion: Anwohner versammeln sich zu einem Workshop zum Thema Waldschutz im tropischen Regenwald Kakamega in Kenia. Bildnachweis: Ecologi.
Umsetzung
Die International Tree Foundation (ITF) wurde 1922 in Kenia gegründet und widmet sich seit über einem Jahrhundert der Wiederherstellung und Erhaltung von Wäldern. Ihr Ansatz konzentriert sich auf die Beteiligung und Führung der Gemeinschaft und konzentriert sich auf den Aufbau lokaler Kapazitäten für eine effektive Waldbewirtschaftung und verbesserte Lebensgrundlagen. Die ITF legt in ihren Gemeindeprogrammen auch Wert auf die Gleichstellung der Geschlechter und Bildung.
Die ITF arbeitet mit verschiedenen Regierungsbehörden zusammen, darunter der Kenya Forest Service und das Kenya Forest & Research Institute sowie Community Forest Associations. Diese Partnerschaften stellen sicher, dass die Baumpflanzaktionen auf die ökologischen Bedürfnisse vor Ort abgestimmt sind. Sie pflegen auch eine langjährige Beziehung zu Botanic Gardens Conservation International.
In der Region Kakamega hat die ITF bereits in der Vergangenheit kleinere Aufforstungs- und Agroforstprojekte durchgeführt. Sie hat enge Beziehungen zu örtlichen Behörden und gemeindebasierten Organisationen aufgebaut, darunter eine von Frauen geführte Gruppe, die eine zentrale Rolle in ihrem aktuellen Projekt spielt. Ihr Netzwerk im Kakamega-Waldreservat und den umliegenden Gebieten umfasst über 5.000 Gemeindemitglieder und bietet eine solide Grundlage für die Ausweitung ihrer Naturschutzinitiativen in diesem wichtigen tropischen Regenwald-Ökosystem.
Gemeindemitglieder im Kakamega-Regenwald in Kenia arbeiten zusammen, um einheimische Setzlinge zu verpflanzen. Bildnachweis: Ecologi.
Hauptziele
Ökologische Wiederherstellung
Pflanzen von 100.000 einheimischen und bedrohten Bäumen zur Wiederherstellung von 100 Hektar stark degradierter und artenreicher Lebensräume im tropischen Regenwald von Kakamega.
Stärkung der Gemeinschaft
Nachhaltige Diversifizierung und Stärkung der Lebensgrundlagen von 600 Haushalten durch Baumpflanzaktionen und die Förderung alternativer und rentabler Nutzungsmöglichkeiten des Waldes.
Entwicklung lokaler Führungsqualitäten
Befähigung der örtlichen Waldverbände (CFAs), die Führung bei der Waldbewirtschaftung und dem Waldschutz zu übernehmen, einschließlich der Produktion einheimischer Baumsetzlinge in gemeinschaftlich geführten Baumschulen.
Projektauswirkungen
Auswirkungen auf die Umwelt
Die Wiederherstellung des tropischen Regenwaldes von Kakamega in Kenia hat erhebliche Vorteile für die Umwelt. Das Projekt zielt darauf ab, 100.000 einheimische und bedrohte Bäume zu pflanzen und so 100 Hektar stark geschädigter und artenreicher Lebensräume wiederherzustellen. Diese Bemühungen werden die ökologische Integrität des tropischen Regenwaldes in Afrika verbessern und die Klimaresilienz und den Erhalt der Artenvielfalt fördern. Der Kakamega-Wald, der einzige Rest des tropischen Regenwaldes in Kenia, spielt eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoffbindung, der Wasserregulierung und als Lebensraum für zahlreiche endemische Arten. Der Schwerpunkt des Projekts auf der Pflanzung einheimischer Baumarten wird dazu beitragen, das einzigartige Ökosystem zu erhalten und die seltene Flora und Fauna zu unterstützen, darunter 367 Vogelarten und verschiedene gefährdete Tierarten.
Soziale Auswirkungen
Das Projekt hat erhebliche soziale Auswirkungen, insbesondere auf die Stärkung der lokalen Gemeinschaften und Frauen. Es zielt darauf ab, die Lebensgrundlagen von 600 Haushalten durch Baumpflanzaktionen und die Förderung alternativer Waldnutzungen nachhaltig zu diversifizieren und zu stärken. Die Initiative umfasst die Schulung von 45 weiblichen Führungskräften an der Basis in den Bereichen Pflanzung, Bewirtschaftung und Schutz einheimischer Bäume sowie die Überwachung von Waldökosystemen. Dieser Ansatz fördert nicht nur die Beteiligung der Gemeinschaft an der Waldbewirtschaftung, sondern auch die Gleichstellung der Geschlechter und die Führungsrolle von Frauen im Umweltschutz. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Sensibilisierung der örtlichen Gemeinden für die Bedeutung des Waldschutzes, um so das Verantwortungsbewusstsein und die Umweltverantwortung zu fördern.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Das Projekt bietet den örtlichen Gemeinden auch in wirtschaftlicher Hinsicht erhebliche Vorteile. Durch die Diversifizierung der Lebensgrundlagen und die Förderung einer nachhaltigen Waldnutzung entstehen alternative Einkommensquellen für die an den Wald angrenzenden Gemeinden. Die Einrichtung von Baumschulen zur Lieferung einheimischer Baumsetzlinge schafft lokale Beschäftigungsmöglichkeiten. Außerdem bietet der Fokus des Projekts auf nachhaltiges Ressourcenmanagement, wie Bienenzucht und geplante Beweidung, wirtschaftliche Alternativen, die dem Wald nicht schaden. Das wiederhergestellte Waldökosystem wird den örtlichen Gemeinden weiterhin wertvolle Produkte und Dienstleistungen im Wert von schätzungsweise etwa 100 Millionen Kenia-Schilling pro Jahr bieten. Diese wirtschaftliche Stärkung in Verbindung mit einer verbesserten Waldbewirtschaftung trägt zur Armutsbekämpfung und nachhaltigen Entwicklung in der Region bei.
Gemeindemitglieder versammeln sich bei einer Baumpflanzaktion im Kakamega-Wald in Kenia und zeigen ein Banner für die Baumpflanzaktion der Iloro-Gemeinde. Bildnachweis: Ecologi.
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Das Projekt steht im Einklang mit den folgenden UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung:
1 - Armut in jeder Form und überall beenden
5 - Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
6 - Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
13 - Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
15 - Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation stoppen und umkehren, Verlust der biologischen Vielfalt stoppen
Lesen Sie mehr über die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Verifizierung und Standort
Bildnachweis: Ecologi
Häufig gestellte Fragen
Wie können Einzelpersonen oder Organisationen finanziell zum Kakamega Forest Project beitragen?
Einzelpersonen und Organisationen können das Kakamega Forest Project unterstützen, indem sie direkt an die International Tree Foundation spenden oder an ihren Baumpflanzinitiativen teilnehmen.
Gibt es Möglichkeiten für Freiwillige beim Kakamega Forest Project?
Obwohl die Möglichkeiten für direkte internationale Freiwilligenarbeit begrenzt sein können, können sich interessierte Personen an die International Tree Foundation oder lokale Community Forest Associations wenden, um sich über Möglichkeiten zur Unterstützung des Projekts zu informieren.
Wie bedroht der Klimawandel den Kakamega-Wald konkret?
Der Klimawandel bedroht den Kakamega-Wald durch veränderte Niederschlagsmuster, ein erhöhtes Dürrerisiko und mögliche Temperaturschwankungen, die sich auf die Biodiversität und die Fähigkeit des Waldes als Kohlenstoffsenke auswirken können.
Was wird unternommen, um diese Klimarisiken für den Kakamega-Wald zu mindern?
Das Projekt zielt darauf ab, 100.000 einheimische Bäume zu pflanzen, 100 Hektar degradierten Lebensraum wiederherzustellen und die lokalen Gemeinden in eine nachhaltige Waldbewirtschaftung einzubinden, um die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber dem Klimawandel zu stärken.
Wie wirkt sich die Geografie Kenias auf die Anfälligkeit des Landes für den Klimawandel aus und wie wirkt sie sich auf Naturschutzbemühungen wie die im Kakamega-Wald aus?
Die vielfältigen Landschaften Kenias, einschließlich seiner Position als „Wasserturm“ für die Region, machen das Land anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Der Kakamega-Wald spielt eine entscheidende Rolle bei der Wasserregulierung und dem Erhalt der Biodiversität, sodass seine Erhaltung für die regionale Klimaresilienz von entscheidender Bedeutung ist.
Wie stellt die International Tree Foundation die langfristige Nachhaltigkeit ihrer Naturschutzbemühungen sicher?
Die International Tree Foundation gewährleistet die langfristige Nachhaltigkeit, indem sie lokale Gemeinschaften stärkt, alternative Lebensgrundlagen fördert und eng mit Regierungsbehörden und kommunalen Forstverbänden zusammenarbeitet, um eine kontinuierliche Waldbewirtschaftung zu gewährleisten.
Welche Bildungsprogramme bietet das Kakamega Forest Project an?
Das Projekt umfasst Bildungsinitiativen wie Schulungen für Frauen vor Ort in den Bereichen Baumpflanzung und Waldbewirtschaftung sowie Workshops zur Förderung der öffentlichen Beteiligung am Waldschutz.
Wie wählt die International Tree Foundation ihre Partner aus, um sicherzustellen, dass sie nachhaltige Praktiken anwenden?
Die International Tree Foundation arbeitet mit etablierten Einrichtungen wie dem Kenya Forest Service und lokalen Community Forest Associations zusammen, um sicherzustellen, dass sich die Partner für nachhaltige Waldbewirtschaftungspraktiken einsetzen.