Das Projekt, das mit mehreren Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung übereinstimmt, konzentriert sich auf die Umsetzung rentabler und nachhaltiger Agroforstwirtschaftspraktiken in Zusammenarbeit mit lokalen Dörfern, um tropische Wälder wiederherzustellen, Gemeinschaften zu stärken und den Klimawandel zu bekämpfen.
Überblick
Die Sahelzone, eine riesige afrikanische Region, die sich über 5.400 km vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, liegt zwischen der Sahara und der Sudansavanne. Diese halbtrockene Zone leidet unter anhaltenden Dürreperioden, wobei die letzten Jahre von schweren Dürren geprägt waren. Die Dürre von 2010, die durch extreme Temperaturen und minimale Niederschläge gekennzeichnet war, führte zu einer weit verbreiteten Hungersnot und Krankheiten. Der Klimawandel hat diese Wetterphänomene noch verstärkt und die Bewohner der Sahelzone zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Menschen weltweit gemacht.
Die Sahelzone leidet unter Wüstenbildung, die einst fruchtbares Land in karge Weiten verwandelt. Im Senegal beeinträchtigt dieser Prozess zusammen mit der Bodendegradation die landwirtschaftliche Produktivität erheblich. Infolgedessen steigt die Ernährungsunsicherheit, die Beschäftigungsmöglichkeiten schwinden und die Landflucht nimmt zu. Eine lokale NGO schätzt, dass 34 % des Ackerlandes Senegals von Wüstenbildung betroffen sind, was zu einem Verlust von 30 % der Wälder des Landes beiträgt.
Weitere Faktoren, die zur Bodendegradation beitragen, sind übermäßige Beweidung, Entwaldung und nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken. Ohne Gegenmaßnahmen laufen die lokalen Gemeinschaften Gefahr, den Zugang zu produktivem Land zu verlieren. Lösungen wie das Pflanzen von Bäumen und die Wiederherstellung von Ökosystemen bieten jedoch Hoffnung. Diese Initiativen mildern nicht nur den Klimawandel, sondern helfen auch den Gemeinschaften bei der Anpassung und können Ökosysteme in Gebieten wiederbeleben, die zuvor von Degradation und Wüstenbildung bedroht waren.
Gemeindemitglieder versammeln sich für ein Projekt zur Renaturierung von Land in Tambacounda, Senegal, wo Hommes et Terre gegen die Bodendegradation ankämpft. Bildnachweis: Ecologi.
Das Projekt zur Renaturierung von Land
Diese Initiative wird in der Region Tambacounda in Senegal, genauer gesagt in der Gemeinde Golmi, durchgeführt. Der Projektstandort befindet sich in unmittelbarer Nähe zu 20 bestehenden Partnergemeinden in den Regionen Bakel und Goudiry, wo das Team über umfangreiche Erfahrung in der Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften verfügt.
Das Projekt zielt darauf ab, 245 Hektar degradiertes Land durch die Pflanzung von 367.500 Bäumen, die mindestens 10 verschiedene Arten umfassen, wiederherzustellen. Die lokalen Gemeinden können die Baumarten selbst auswählen, basierend auf ihrem Potenzial, durch den Verkauf von Bauprodukten ein nachhaltiges Einkommen zu erzielen.
Um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, werden im Rahmen des Projekts „Halbmondbecken“ angelegt, d. h. Mikro-Becken, die das Wasser während der Regenzeit zurückhalten sollen. Diese Bäume werden sowohl zur Anpassung an den Klimawandel als auch zu dessen Eindämmung beitragen, indem sie die Bodenqualität verbessern, die Dürreresistenz erhöhen und durch Agroforstsysteme, die Kohlenstoff in Bäumen und Boden speichern, Mikroklimata schaffen.
Der Erfolg des Projekts wird durch Forstüberwachungsberichte in Abständen von einem und drei Jahren bewertet, in denen das Überleben und der Gesundheitszustand der Bäume beurteilt werden. Darüber hinaus werden Mitarbeiter Interviews mit der Cellule Villageoise führen, um die lokale Perspektive auf die Auswirkungen des Projekts zu erfassen. Es werden umfassendere Untersuchungen durchgeführt, um die sozioökonomischen Auswirkungen auf die Gemeinschaft zu verstehen und notwendige Anpassungen zur Stärkung der Partnerschaft zwischen der Organisation und dem Dorf zu ermitteln.
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie auf Restor.
Luftbild eines Projekts zur Renaturierung von Land in Senegal, das parallele Bodenschutzgräben in einem degradierten Gebiet zeigt. Bildnachweis: Ecologi.
Umsetzung
Hommes et Terre (H&T), ein privates Unternehmen mit sozialem Gewinn, widmet sich der Entwicklung und Umsetzung groß angelegter Wiederaufforstungs- und Landbewirtschaftungsprogramme, um den langfristigen Zugang zu fruchtbarem Land für die örtlichen Gemeinden zu sichern.
Der Ansatz von H&T basiert auf einer für beide Seiten vorteilhaften Partnerschaft mit den örtlichen Gemeinden, die bei den Bewohnern ein Gefühl des Stolzes und ein tiefes Verständnis für den Wert der Bäume fördert. Diese Strategie verbessert den langfristigen Schutz des Waldes. Durch den Abschluss eines 30-jährigen Partnerschaftsabkommens mit jedem Dorf, das von den örtlichen Behörden gemäß den Grundbuchgesetzen validiert und mitunterzeichnet wird, schützt H&T das Land und das Projekt vor externer kommerzieller Ausbeutung und stellt gleichzeitig sicher, dass die Gemeinde das Land behält.
Dorfbewohner, die an dem Projekt beteiligt sind, erhalten von H&T eine Vergütung für verschiedene Dienstleistungen, darunter das Sammeln von Saatgut sowie Überwachungs- und Kontrolltätigkeiten. Um der Gemeinschaft eine Stimme bei der Projektausrichtung zu geben, wird eine „Cellule Villageoise“ gebildet, die aus Dorfbewohnern besteht und mindestens eine weibliche Vertreterin benennt. Diese Gruppe arbeitet mit örtlichen Forstbeamten, dem regionalen Strategieausschuss und den Außendienstmitarbeitern von H&T zusammen, um ein ordnungsgemäßes Projektmanagement und die Wahrung des Gemeinwohls sicherzustellen.
Drei lokale Teilnehmer präsentieren Projektmaterialien vor einer verwitterten Wand und betonen das Engagement der Basis für Initiativen zur Waldentwicklung und zum Umweltschutz. Bildnachweis: Ecologi.
Hauptziele
Großflächige Aufforstung und Landbewirtschaftung
Hommes et Terre (H&T) hat sich zum Ziel gesetzt, umfassende Programme zur Wiederherstellung von geschädigten Flächen im Senegal zu entwickeln und umzusetzen.
Nachhaltiger Zugang zu Land für lokale Gemeinschaften
Das Projekt soll der lokalen Bevölkerung langfristig den Zugang zu ausreichend fruchtbarem Land sichern.
Stärkung der Gemeinschaft und Partnerschaft
H&T geht Win-win-Geschäftspartnerschaften mit lokalen Gemeinschaften ein, fördert den Stolz und das Verständnis der Bewohner für den Wert von Bäumen und stellt gleichzeitig sicher, dass sie in das Projektmanagement und die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Projektauswirkungen
Auswirkungen auf die Umwelt
Das Projekt konzentriert sich auf großflächige Wiederaufforstung und Landbewirtschaftung zur Wiederherstellung degradierter Gebiete im Senegal. Durch die Anpflanzung einer Vielzahl von Baumarten und die Einführung von Agroforstsystemen zielt die Initiative darauf ab, die Bodenqualität zu verbessern, die Dürreresistenz zu erhöhen und die Kohlenstoffbindung zu steigern.
Durch die Wiederherstellung tropischer Wälder können jährlich etwa 1,4 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar gebunden werden. Dieser Ansatz bekämpft die Wüstenbildung und trägt zum Erhalt der Biodiversität und zur Eindämmung des Klimawandels bei, indem er widerstandsfähigere Ökosysteme in der Sahelzone schafft.
Soziale Auswirkungen
Hommes et Terre legt großen Wert auf die Stärkung der Gemeinschaft und Partnerschaften. Das Projekt schließt langfristige Vereinbarungen mit den Dörfern vor Ort und gewährleistet so deren aktive Beteiligung an Entscheidungsprozessen.
Es bietet umfassende Schulungen an, um Dorfgemeinschaften für verschiedene Aspekte der Landgewinnung und der nachhaltigen Bewirtschaftung zu mobilisieren. Die Gleichstellung der Geschlechter wird gefördert, indem Frauen in Führungspositionen innerhalb des Projekts einbezogen werden, beispielsweise in der Cellule Villageoise. Durch die Schaffung lokaler Arbeitsplätze für das Sammeln und die Behandlung von Saatgut sowie für manuelle Tätigkeiten fördert das Projekt das Verantwortungsbewusstsein und den Stolz der Gemeindemitglieder und stärkt den sozialen Zusammenhalt und die Widerstandsfähigkeit.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Das Projekt zielt darauf ab, durch die Umsetzung rentabler und nachhaltiger Agroforstwirtschaftspraktiken nachhaltige wirtschaftliche Möglichkeiten für lokale Gemeinschaften zu schaffen. Durch die Aufteilung des wiederhergestellten Landes zwischen dem Dorf und Hommes et Terre können beide Parteien von den Agroforstwirtschaftstätigkeiten profitieren, wodurch eine gerechte Verteilung der wirtschaftlichen Gewinne gewährleistet wird.
Der Fokus auf die Schaffung lokaler Arbeitsplätze und die Stärkung der lokalen Wirtschaft trägt dazu bei, die Landflucht zu verringern, indem innerhalb der Gemeinschaft tragfähige Lebensgrundlagen geschaffen werden. Durch Unternehmertum und die Schaffung von Mehrwert aus Waldprodukten zielt das Projekt darauf ab, dauerhafte soziale und wirtschaftliche Auswirkungen zu erzielen und zur Armutsbekämpfung und nachhaltigen Entwicklung in der Region beizutragen.
Senegalesische Dorfbewohner versammeln sich zu einer Schulung über nachhaltige Waldbewirtschaftung, Hommes et Terre. Bildnachweis: Ecologi.
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Das Projekt steht im Einklang mit den folgenden UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung:
1 - Keine Armut: Armut in jeder Form und überall beenden
2 - Kein Hunger: Überdenken, wie wir unsere Lebensmittel anbauen, teilen und konsumieren, und nahrhafte Lebensmittel für alle bereitstellen
5 - Gleichstellung der Geschlechter: Gleichstellung der Geschlechter erreichen und alle Frauen und Mädchen stärken
12 - Verantwortungsvoller Konsum und Produktion: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
13 - Maßnahmen zum Klimaschutz: Sofortige Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
15 - Leben an Land: Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren, Biodiversitätsverlust stoppen
Lesen Sie mehr über die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Verifizierung und Standort
Ort: Tambacounda, Senegal
Bildnachweis: Ecologi
Häufig gestellte Fragen
Wie können Einzelpersonen oder Organisationen finanziell zum Projekt zur Renaturierung von Land in Senegal beitragen?
Es werden zwar keine spezifischen Spendeninformationen bereitgestellt, interessierte Parteien können sich jedoch direkt an Hommes et Terre wenden, um sich über die Unterstützung ihrer Wiederaufforstungs- und Landbewirtschaftungsprogramme in Senegal zu erkundigen.
Was wird unternommen, um die Klimarisiken für die Wälder in Senegal zu mindern?
Im Rahmen des Projekts werden 245 Hektar degradiertes Land durch die Anpflanzung von 367.500 Bäumen aus mindestens zehn verschiedenen Arten wiederhergestellt. Dieser Ansatz trägt zur Verbesserung der Bodenqualität, zur Erhöhung der Dürreresistenz und zur Kohlenstoffbindung bei, was allesamt zur Minderung von Klimarisiken beiträgt.
Wie wirkt sich die Geografie Senegals auf seine Anfälligkeit für den Klimawandel aus und wie wirkt sie sich auf die Naturschutzbemühungen aus?
Senegal, Teil der Sahelzone, ist aufgrund seines halbtrockenen Klimas besonders anfällig für den Klimawandel. Das Land ist mit Herausforderungen wie Wüstenbildung und Bodendegradation konfrontiert, die sich auf die landwirtschaftliche Produktivität und die Ernährungssicherheit auswirken, weshalb Umweltschutzmaßnahmen von entscheidender Bedeutung sind.
Wie stellt das Projekt die langfristige Nachhaltigkeit seiner Umweltschutzbemühungen sicher?
Hommes et Terre schließt 30-jährige Partnerschaftsvereinbarungen mit lokalen Dörfern, um die Beteiligung der Gemeinschaft und den Schutz des Landes sicherzustellen. Das Projekt schafft auch lokale Arbeitsplätze und führt rentable Agroforstwirtschaftspraktiken ein, wodurch eine langfristige wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit gefördert wird.
Welche Bildungsprogramme werden im Rahmen des Projekts zur Landrestaurierung im Senegal durchgeführt?
Es gibt zwar keine detaillierten Angaben zu spezifischen Bildungsprogrammen, aber das Projekt bietet Schulungen für lokale Gemeinschaften zu verschiedenen Aspekten der Landgewinnung und nachhaltigen Bewirtschaftung an. Dazu gehört die Einbeziehung der Dorfbewohner in die Saatgutsammlung, die Überwachung der Aktivitäten und die Projektüberwachung.
Wie wählt das Projekt seine Partner aus, um sicherzustellen, dass sie nachhaltige Praktiken anwenden?
Das Projekt arbeitet eng mit den örtlichen Gemeinden zusammen und bildet eine „Cellule Villageoise“ (Dorfzelle), um der Gemeinde eine Stimme in der Projektleitung zu geben. Es arbeitet auch mit örtlichen Forstbeamten und dem regionalen Strategieausschuss zusammen, um ein ordnungsgemäßes Projektmanagement und die Einhaltung nachhaltiger Praktiken sicherzustellen.